Frühblüher etwa in der Reihenfolge ihres Aufblühens:
- Winterling
- Schneeglöckchen
- Frühlingsknotenblume
- Krokus
- Kornelkirsche
- Forsythie
- Buschwindröschen
- Leberblümchen
- Blaustern
- Narzisse
- Scharbockskraut
- Tulpe
- Lerchensporn
- Schlüsselblume
- Veilchen
- Bärlauch
Der Winterling (Eranthis hyemalis)
Familie: Hahnenfußgewächse. Blüht meist von Februar bis März, wenn die Gehölze, unter denen er steht, noch nicht belaubt sind. Sichere Kennzeichen: Fünfzählige Blüte mit gelben Kronblättern und direkt darunter drei tief geschlitzte Hochblätter (sie übernehmen die Funktion von Kelchblättern), die eine Art Halskrause bilden. Je nach Tageszeit bzw. Witterung öffnen und schließen sich die Blütenblätter (vgl. Fotos mit Uhrzeit).
Das Schneeglöckchen (Galanthus)
Familie: Amaryllis-Gewächse. In Mitteleuropa ist nur das Kleine oder Gewöhnliche Schneeglöckchen (G. nivalis) heimisch. Es blüht meist von Februar bis März, kann bei entsprechender Witterung aber auch schon im Dezember oder bis in den April blühen. Sichere Kennzeichen: Die äußeren Blütenblätter (Hüllblätter) sind schneeweiß, größer als die inneren und stehen nach außen ab; die drei inneren tragen unten je einen hakenförmigen grünen Fleck, sind kürzer und stehen eng beisammen. Im Gegensatz zur Frühlingsknotenblume öffnen und schließen sich die Blütenblätter je nach Uhrzeit bzw. Witterung (vgl. Fotos mit Uhrzeit).
Die Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum)
Familie: Amaryllisgewächse; die Frühlingsknotenblume heißt auch Märzenbecher (wie die Narzisse). Es blüht meist von März bis April, aber immer erst nach den Schneeglöckchen. Sichere Kennzeichen: Die äußeren und inneren Blütenblätter (Hüllblätter) sind gleich groß und bilden zusammen eine Glocke; jedes Blütenblatt trägt unten einen runden gelb-grünen Fleck. Im Gegensatz zum Schneeglöckchen öffnen und schließen sich die Blütenblätter nicht (vgl. Fotos mit Uhrzeit). 2020 war Ende März die Fruchtbildung schon weit fortgeschritten.
Der Krokus (Crocus)
Familie: Schwertlilien-Gewächse. Viele Arten; als erstes blüht bei uns der zarte Elfenkrokus (C. tommasinianus) und zwar von Februar bis März. Die meisten Krokusse blühen aber später. Keine Verwechslungs-Möglichkeit (allenfalls mit der Herbstzeitlose, die blüht aber im Herbst), allerdings sehr unterschiedliches Aussehen je nach Beleuchtung, Witterung und Tageszeit (im voll geöffneten Zustand stehen die Blütenblätter praktisch waagrecht). Bewegung der Blütenblätter: Fotos mit Uhrzeit.
Die Kornelkirsche, der Gelbe Hartriegel, die Herlitze (Cornus mas)
Familie: Hartriegelgewächse. Sichere Kennzeichen: Strauch, gegenständig, strahlend gelbe, kleine, in Büscheln stehende Blüten, Oberseite der Zweige nicht rot (Unterschied zum Roten Hartriegel, C. sanguinea). Blüht März und April, in der Regel vor der Forsythie.
Die Forsythie (Forsythia x intermedia)
Familie: Ölbaumgewächse. Sie blüht von März bis Mai mit leuchtend gelben Blüten. Deshalb wird sie oft in Gärten und Parks angepflanzt, obwohl sie nur für das Auge schön ist. Bienen und andere Insekten haben leider absolut nichts von ihr. Die Garten-Forsythie ist ein Hybrid aus den beiden Arten F. suspensa und F. viridissima, der seit 1833 bei uns angepflanzt wird. Sie ist pflegeleicht und breitet sich intensiv aus, wenn sie nicht zurückgeschnitten wird.
Das Buschwindröschen, die Anemone (Anemone nemorosa)
Familie: Hahnenfußgewächse. Sichere Kennzeichen: sechs weiße Kronblätter; etwas tiefer drei handförmig geteilte Hochblätter (Laubblätter) mit unregelmäßigen Rändern (grob gesägt). Blüht meist ab Ende März bis in den Mai. Je nach Wetter und Tageszeit öffnen und schließen sich die Blüten.
Das Leberblümchen (Hepatica nobilis, auch H. triloba, auch Anemone hepatica)
Familie: Hahnenfußgewächse. Sichere Kennzeichen: Die derben Laubblätter besitzen drei Lappen wie die menschliche Leber, weshalb nach der Signaturen-Lehre die Pflanze als Heilkraut gegen Leberleiden galt. Die 6 Blütenblätter sind meist violett gefärbt, es gibt aber viele Varianten bis zu reinem Weiß. Blütezeit von März bis April
Der Blaustern, die Scilla, das Josephiblümchen (Scilla)
Familie: Spargelgewächse. Viele Varianten, aber alle mit 6 mehr oder weniger blau bzw. violett gefärbten Blütenblättern (Hüllblättern); häufig ist der Zweiblättrige Blaustern (S. bifolia) mit vollständig blauer Blüte. Sehr ähnlich ist der gleichzeitig blühende Schneeglanz (Chionodoxa forbesii), der hellere Blüten mit weißem Zentrum besitzt (unten als „hellere Variante“ bezeichnet). Die Laubblätter sind sehr schmal und erinnern im Aussehen an Grasblätter. Blüte von April bis Mai.
Die Narzisse (Narcissus)
Familie: Amaryllisgewächse. Heißt auch Osterglocke und wächst aus einer Zwiebel. Sie enthält giftige Stoffe. Hier ist eine kleinwüchsige Gartenform abgebildet, die ab März blüht.
Das Scharbockskraut (Ficaria verna)
Familie: Hahnenfußgewächse. (Andere botenische Bezeichnung: Ranunculus ficaria). Es hat seinen Namen von der Scharbocks-Krankheit (Scorbut), die es heilen kann, weil seine Blätter viel Vitamin C enthalten. Es blüht von März bis Mai in vielen Gärten und Parks. Die Anzahl der kelchblattartigen Hüllblätter und der Kronblätter ist unterschiedlich.
Die Tulpe (Tulipa)
Familie: Lilien-Gewächse. Wird gern für die Besprechung des Blütenbaus verwendet. Blütezeit vor allem April bis Mai. Als botanische Tulpen bezeichnet man Sorten, die der Wildtulpe nahe kommen durch ihren kleinen Wuchs und die nicht gefüllten Blüten. (Weitere Bilder von Tulpen unter „Photos Von der Blüte zur Frucht“).
Der Lerchensporn (Corydalis)
Familie: Mohngewächse; häufig ist der Hohle Lerchensporn (C. cava). Sichere Kennzeichen: viele Blüten am Ende des Stängels (endständige Traube), mit langem, waagrechten Sporn; Laubblätter eingeschnitten; etliche Farbvarianten. Blüht von März bis Mai.
Die Schlüsselblume, der Himmelsschlüssel (Primula)
Familie: Primel-Gewächse; verschiedene Arten, die für Laien nicht leicht zu unterscheiden sind. Die miteinander verwachsenen gelben Kronblätter stecken in einem langen Kelch. Blüte von März bis Mai.
Das Veilchen (Viola)
Familie: Veilchen-Gewächse. Zweiseitig symmetrische, violette Blüte. Mehrere Arten, z. B. Hunds-Veilchen (V. canina) mit Blütezeit von April bis Juni. Berühmt für ihren Duft, namensgebend für die Farbe violett.
Der Bärlauch (Allium ursinum)
Familie: Amaryllis-Gewächse; gleiche Gattung wie Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Blüht von März bis Mai. 6 weiße Blütenblätter; Blüten in kugeligem Blütenstand. Die Blätter sind essbar, können aber leicht mit den giftigen Blättern des Maiglöckchens bzw. der Herbstzeitlose verwechselt werden. Die Blätter duften nach Knoblauch, wer Bärlauch isst, riecht aber nicht danach. Die Blätter enthalten antibakteriell wirkendes Allicin und Alliin, das unter anderem gegen Insektenfraß schützt.